Montag, 29. Dezember 2008

Psychopharmaka - Antidepressiva


Antidepressiva werden in der Regel angewendet bei:
Antidepessiva wirken in erster Linie
  • stimmungsaufhellend
und zusätzlich
Viele Antidepressiva wirken erst nach mehreren Tagen oder Wochen, weil die Anpassung des Hirngewebes eine gewisse Zeit beansprucht.
Wenn sie zu wirken beginnen, setzt die antriebssteigernde Wirkung meist vor der stimmungsaufhellenden ein.
Das bedeutet, der Patient ist stimmungsmässig noch „im
Keller“, besitzt aber bereits genügend Antrieb, um sich umzubringen. In dieser Phase besteht die größte Suizidgefahr, und der Patient muss deshalb während dieser Zeit besonders gut betreut werden.
Quelle:Online-Studium Psycho-Pathologie www.hpz.com

Meine Mutter erleidet nach dem Tod ihres Sohnes, meinem Bruder, und kurze Zeit darauf den Tod ihres Freundes, eine länger andauernde Depression. In dieser Zeit hat sie es kaum aus dem Haus geschafft, alltägliche Arbeiten konnte sie kaum mehr alleine erledigen. Deswegen war sie auch in psychiatrischer Behandlung.
Einige Monate darauf erlebte sie eine richtige Manie: Sie war überhaupt nicht mehr zu erkennen, war recht überkandidelt, reiste quer durch die ganze Schweiz. In dieser Zeit erhielt ich sehr viele Briefe und Telefonanrufe; ich war dann nicht mehr ihr Sohn, sondern ihr bester Freund.
Die Manie hielt einige Monate an. Danach verfiel meine Mutter wieder in eine langanhaltende Depression; aus der sie leider nie mehr heraus fand. Sie verweigerte Nahrung und wollte Sterben. Darauf wurde sie in eine Klinik eingewiesen, wo sie sich dann kurze Zeit später auch das Leben nahm.
Ich habe das nie genau überprüft, kann mir aber gut vorstellen, dass sie in einer Phase des Umbruchs war.
Im unten eingefügten Video kannst Du Dir ein Bild darüber machen, wie so ein Umbruch aussehen könnte.

Auf ZDF gibt es eine Liste aus nicht oder nicht mehr zugelassener Medikamente, zusammengestellt von Jörg Schaaber von "Gute Pillen, schlechte Pillen"

1 Kommentar:

netzprinzip hat gesagt…

Diese Umbruchsphase halte ich generell für die Ursache vieler Selbstmorde. Eine gute Freundin von mir hat sich dieses Jahr das Leben genommen. Sie war Manisch/Depressiv, was auch ohne Medikamente eine ähnlichen Zustand erzeugen kann.

In dem Moment, wo man von der depressiven in die manische Phase wechselt, ist man noch total am Boden, aber mit unglaublicher Energie gesegnet. Selbstmord ist oft die Folge. Sie war ein paar Wochen in stationärer Behandlung, nachdem die Ärzte die richtige Medikamentation gefunden haben, wurde sie entlassen, das Thema war wohl für die Jungs gegessen. Meine Freundin hat sich 2-3 Wochen später umgebracht.

Das Problem fängt für mich schon dort an, wo Menschen glauben mit Medikamenten langfristig wirklich eine Lösung gefunden zu haben. In Wirklichkeit wissen Ärzte heute immer noch nicht wie genau solche Krankheiten entstehen, zu behandeln sind oder was die verschiedenen Medikamente wirklich mit Menschen machen.

Anstaat solche Menschen zu verstehen, einen Schritt in ihre Welt zu machen, um zu verstehen, wollen wir sie einfach wieder gerade biegen damit sie funktionieren wie der Rest. Ich halte Medikamente in den wenigsten Fällen für klug. Ich kenne einige Menschen mit ähnlichen Problemen, die sich zwar nicht umgebracht haben, aber mit starker Medikamentation leben müssen, die ihnen jeden Spass am Leben nimmt, sie nur ruhig stellt und nicht ansatzweise an dem Problem gearbeitet wird.

just my 2 cents, schöne grüsse!
alex