Dienstag, 22. Juli 2008

Warum hat ADHS in den letzten Jahren so stark zugenommen?




Definition ADHS /Abk. für afmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung;
psych. Störung mit den Leitsymptomen Unaufmerksamkeit (Aufmerksamkeitsstörung, Ablenkbarkeit), Überaktivität (Hyperaktivität, motor. Unruhe) u. Impulsivität, die in einem für den Entwicklungsstand des Betroffenen abnormen Ausmaß situationsübergreifend auftritt, vor dem 6. Lj. beginnt u. in mind. 2 Lebensbereichen od. Situationen (z. B. in der Schule, in der Familie, in der Untersuchungssituation) konstant auftritt; häufig auch kombiniert mit Störungen des Sozialverhaltens; 3–5 % der Schulkinder (v. a. Jungen) sind betroffen. Biol. u. konstitutionelle Faktoren sind für die Entstehung, psychosoziale Faktoren für die Aufrechterhaltung verantwortlich.

Warum hat ADHS in den letzten Jahren so stark zugenommen?
Ich glaube es liegt auch zum Teil am Schul-System; Die Pisa Studie 2000 brachte uns den erschreckenden Beweis. Montessori- oder ähnlich ausgerichtete Schulen wären für diese Kinder gute Lösung.
Der amerikanische Medizinerverband Amercican Medical Association hat geschätzt, dass ein Kind nach Abschluss der Grundschule bereits mehr als 8000 Morde und mehr als 100000 Gewalttaten im Fernsehen gesehen hat. Video- und Computerspiele sind da nicht dazugerechnet. Ein Kind hat die Begabung durch Nachahmung und Imitation sehr schnell zu lernen, was es ja auch für seine Entwicklung braucht. Leider fehlen ihm da oft richtigen Vorbilder, Computerspiele und Fernseher können das bekanntlich nicht.

Aus dem Buch „Trotzdem Lehren“ von Vera F. Birkenbihl:
In Deutschland wird heute zehnmal soviel Ritalin verschrieben wie vor zehn Jahren; in Amerika ist der Anteil der angeblich kranken Kinder noch dramatischer gewachsen. Dort können sogar Lehrkräfte Eltern gerichtlich dazu verurteilen lassen, den Kindern Ritalin zu verabreichen. Somit reicht das Spektrum von ADHS- Kindern von über 14 % in manchen Ländern, bis knapp 4% Schweiz, wobei Deutschland zwischen beiden extremen liegt. / Vgl. Quellen: Jörg Blech „Die Krankheitsfinder“ und ein „BAG- Bulletin“ (vom Bundesamt für Gesundheit) am 04.04.2002.



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