Freitag, 16. Januar 2009

Mit dem Verzeihen helfen wir uns (auch) selbst

Hier ein Beispiel von G. Jampolski; sein Beispiel mag uns vielleicht etwas übertrieben anmuten, besonders wenn wir diese Verbundenheit verloren haben.

Verzeihen ist die grösste Heilung

...."wenn ein Stammesmitglied der Bambemba aus Südafrika ungerecht gewesen ist oder unverantwortlich gehandelt hat, wird er in die Dorfmitte gebracht, aber nicht gehindert wegzulaufen.
Alle im Dorf hören auf zu arbeiten und versammeln sich um den "Angeklagten". Dann erinnert sich jedes Stammesmitglied, ganz gleich welchen Alters, die Person in der Mitte daran, was sie in ihrem Leben gut getan hat.
Alles, an das man sich in Bezug auf diesen Menschen erinnern kann, wird in allen Einzelheiten dargelegt. Alle seine positiven Eigenschaften, seine guten Taten, seine Stärken und seine Güte werden dem "Angeklagten" in Erinnerung gerufen. Alle, die den Kreis um ihn herum bilden, schildern dies sehr ausführlich.
Die einzelnen Geschichten über diese Person werden mit absoluter Ehrlichkeit und grosser Liebe erzählt. Es ist niemanden erlaubt, das Geschehene zu übertreiben, und alle wissen, dass sie nichts erfinden dürfen. Niemand ist bei dem, was er sagt, unehrlich und sarkastisch.
Die Zeremonie wird so lange fortgeführt, bis jeder im Dorf mitgeteilt hat, wie sehr er diese Person als Mitglied der Gemeinde schätzt und respektiert. Der ganze Vorgang kann mehrere Tage dauern. Am Ende wird der Kreis geöffnet, und nachdem der Betreffende wieder in den Stamm aufgenommen worden ist, findet eine fröhliche Feier statt.
Wenn wir durch die Augen der Liebe sehen, wie es in der Zeremonie so schön sichtbar wird, entdecken wir nur Vergebung und den Wunsch der Integration. Alle Mitglieder des Kreises und die Person, die in der Mitte steht, werden daran erinnert, dass durch verzeihen die Möglichkeit gegeben wird, die Vergangenheit und die Angst vor der Zukunft los zulassen. Der Mensch in der Mitte wird nicht länger als schlecht bewertet oder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Stattdessen wird er daran erinnert, wie viel Liebe in ihm steckt, und dann wieder in die Gemeinschaft integriert."

Quelle: Vera F. Birkenbihl, StoryPower

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